„Der Grund, weshalb die Außerirdischen sich für den Planeten Erde interessieren, ist die große Vielfalt an Lebensformen, die es hier gibt. Kein anderer Planet, so sagen sie, habe diesen Artenreichtum. Weil die Erde zudem eine besonders intensive Sonneneinstrahlung und eine relativ dünne Wolkendecke hat und daher nur reduzierten atmosphärischen Schutz bietet, ist sie für ihre Forschungen von großem Interesse.“ gab Kampf- und Testpilot Oberstleutnant Wendelle C. Stevens zusammenfassend wieder, was er in zahlreichen Begegnungen mit „Kontaktlern“ (Menschen, die mit Außerirdischen kommunizieren) erfahren hatte. Während er aus seinem umfangreichen Fotoarchiv lauter Ufo-Aufnahmen auf die Leinwand projizierte, berichtete er, wie seine Beschäftigung mit dem Ufo-Phänomen begann, als er 1948 in Alaska als Mitarbeiter des späteren lufttechnischen Nachrichtendienstes der US-Luftwaffe ein Geheimprojekt zur Überwachung ungewöhnlicher Luftaktivitäten leitete. Die unabhängig voneinander erfolgten Berichte seiner Piloten, die aus nächster Nähe scheibenförmige Flugobjekte sichteten, die enorme Flugleistungen und –manöver gegen alle Regeln der Aerodynamik vollbrachten, veranlassten ihn, sein Leben fortan der Ufo-Forschung zu widmen.
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„Der Planet Erde war und ist Objekt einer intensiven Beobachtung außerirdischer Zivilisationen.“ schloss Robert O. Dean sich seinem Vorredner an. Er berichtete, wie auch seine Weltsicht vollständig zusammengebrochen war, nachdem er 1963 als Berufssoldat zu den ‚SHAPE Headquarters’ (Oberstes Hauptquartier der alliierten Streitkräfte in Europa) nach Rocquencourt, Frankreich delegiert worden war. Dort erhielt er durch seinen dienstlichen Zugang zur höchsten Geheimhaltungsstufe Einblick in eine zwischen 1961 und 1964 durchgeführte NATO-Studie über das Ufo-Phänomen, deren Abschlussbericht den Titel „The Assessment“ trug.
„Alles, was ich als Junge in Science-Fiction-Romanen gelesen und wovon ich damals geträumt hatte, war auf einmal Realität geworden. Und ich begriff, dass das alles nicht nur real war, sondern wahrscheinlich die wichtigste Angelegenheit in der Geschichte der Menschheit.“ sagte Dean, der sich nach seiner Pensionierung 1976 zum Ziel gesetzt hatte, die wahren Fakten über den Kontakt mit außerirdischer Intelligenz ans Licht zu bringen.
„Anlass dieser Studie war eine Meldung der NATO-Streitkräfte über unidentifizierte Flugobjekte über Europa im Februar 1961. 15 gewaltige, metallische, kreisförmige Objekte in 35 km Höhe mit einer Geschwindigkeit von über 5000 km/h versetzten die NATO und den Warschauer Pakt in höchste Alarmbereitschaft. Auf beiden Seiten glaubte man zunächst an einen Luftangriff der gegnerischen Supermacht, bis klar wurde, dass keine der beiden über derartige Technologien verfügen konnte…
Ich verbrachte viele Tage damit, in dieser 20 cm dicken Akte zu lesen, die lauter Untersuchungsberichte von Fachleuten aus allen Sparten der Wissenschaft enthielt, unter anderem einen Anhang mit dem Titel ‚Autopsien’. Darin entdeckte ich Aufnahmen einer Scheibe mit einem Durchmesser von 30 m, die 1961 nahe der Ostsee bei Timmendorfer Strand in Norddeutschland abgestürzt war. Dem Bericht zufolge war die britische Armee als erste vor Ort. Das Flugobjekt war auf sehr weichem, lehmigen Boden gelandet und daher nicht zerstört, lediglich zu einem Drittel begraben. Im Innern lagen zwölf kleine Körper, alle tot. Da waren auch Fotos von den Leichen, die aussahen wie die Wesen, die als die ‚Grauen’ bekannt sind. Sie wurden auf Tragen gelegt und in Jeeps geladen. Ich sah diese Bilder und konnte es nicht fassen. Ich hatte niemals wirklich geglaubt, dass wir alleine im Universum wären, aber das war damals wirklich ein SCHOCK!…
Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass
- Außerirdische von mindestens vier verschiedenen Zivilisationen die Erde seit geraumer Zeit besuchen (wobei mittlerweile von weit über einem Dutzend die Rede ist),
- sie eine äußerst fortgeschrittene Technologie besitzen,
- von ihnen keine militärische Bedrohung ausgeht.
Ich bin zu der Auffassung gelangt, dass eine andauernde Wechselbeziehung zwischen der Menschheit und einer äußerst intelligenten interplanetaren, interstellaren, intergalaktischen und interdimensionalen Gruppe von Wesenheiten besteht, die seit vielen tausend Jahren auf das Engste mit dem Schicksal der Erde verwoben ist. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass sie bei der Entstehung aller großen Religionen ihre Hände im Spiel hatten…“
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Der britische, mittlerweile in den Ruhestand gegangene Polizeioffizier Anthony Dodd präsentierte dem Publikum faszinierende Details von einem Fall, der gerade drei Jahre zurücklag:
Am 7. Mai 1989 wurde von mehreren Radarstationen in Südafrika ein unidentifizierbares Flugobjekt geortet, das sich mit einer Geschwindigkeit von über 10.000 km/h fortbewegte. Nach vergeblichen Versuchen einer Kontaktaufnahme über Funk sandte die südafrikanische Luftwaffe zwei Mirage-Abfangjäger hinter dem Objekt her und eröffnete das Feuer mit einer SDI-Maser-Kanone (eine experimentelle Waffe, die mit Mikrowellen arbeitet). Das getroffene Fluggerät geriet ins Schleudern, verlor bald darauf schnell an Höhe und stürzte schließlich über Botswana in der Kalahari-Wüste ab. Eine silbrig schimmernde Scheibe, 50 t schwer, 9.50 m hoch und 18 m im Durchmesser steckte in einem 12 m tiefen Krater aus geschmolzenem Sand und Gestein, als ein Bergungstrupp die Absturzstelle erreichte und das Objekt sogleich in die Sicherheitszone einer Luftwaffenbasis verfrachtete.
Während der Untersuchungsarbeiten öffnete sich plötzlich an der Unterseite der Scheibe ein Spalt. Man stemmte die Luke auf und stieß im Innern des Flugobjektes auf zwei menschenähnliche Wesen in eng anliegenden, grauen Overalls, von denen eins schwer verwundet war.
Sie wurden in eine provisorisch errichtete Krankenstation gebracht und medizinisch untersucht, wobei ihre Physiognomie wie folgt beschrieben wurde:
Größe: etwa 1.30 m -– Gewicht: 20 kg -– Haut: grau-blau, äußerst elastisch -– Behaarung: keine -– Kopf: relativ groß, hohe Schädeldecke, ausgeprägte Backenknochen -– Augen: groß, schrägstehend, pupillenlos -– Nase: sehr klein, zwei Nasenlöcher -– Ohren: unscheinbar -– Mund: schlitzartig -– Arme: sehr lang, dünn, vier Finger mit klauenartigen Nägeln -– Beine: kurz, drei Zehen ohne Nägel -– Geschlechtsorgane: keine -– Nahrungsaufnahme verweigert. -– Verständigung vermutlich telepathisch.
Als ein Arzt während der Untersuchung von einem der beiden Humanoiden eine Blutprobe entnehmen wollte, setzte sich dieser heftig zur Wehr und fügte dem Mediziner Kratzwunden an Gesicht und Hals zu. –- Verhalten aggressiv. Diese Angabe konnte Dodd nur belächeln. „Wie würden Sie reagieren, wenn Sie an deren Stelle gewesen wären?“ wandte er sich an das wohlwollend zustimmende Publikum.
Schließlich wurden die zwei kosmischen Raumfahrer in Verwahrungsarrest genommen und bald darauf in die USA überführt – samt einem noch lebenden Menschen in lethargischem Schlaf, der sich an Bord in einer zähflüssigen Substanz befand.
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„Der Planet Erde ist ein kosmischer Zoo. Ich bin der Ansicht, dass Abgesandte einer anderen Zivilisation die Entwicklung des Lebens im Reagenzglas eingeleitet und ihren Geschöpfen dann den Befehl gegeben haben: ‚Seid fruchtbar und mehret euch!’“ verlautbarte Dr. Marina Popowitsch, Präsidentin der mittelasiatisch-kirgisischen Untersuchungskommission für außergewöhnliche Erscheinungen unbekannter Flugobjekte.
„In biblischen Zeiten war es für sie ungefährlich, uns offen zu besuchen. Aber je weiter wir uns entwickelten und je kriegerischer wir wurden, umso größer wurde die Distanz, aus der sie uns beobachteten.“
Die russische Physikerin, die als Testpilotin 101 Weltrekorde aufgestellt hatte, war eine von vier Referenten aus der GUS, die den Kongress zum Anlass nahmen, die Glasnost-Politik ihres Landes auch auf die Ufo-Thematik auszuweiten.
Im Jahr 1982 war sie Teilnehmerin an einer Expedition zur Erforschung des Yeti-Phänomens in den Pamir. Eines Abends beobachtete sie gemeinsam mit fünf Kollegen, wie eine „Feuerkugel“ vor dem Sternbild des Größen Bären erschien, immer größer wurde und plötzlich einen Lichtstrahl senkrecht nach unten richtete, der die Schlucht, in der das Team campierte, taghell erleuchtete. Die erstaunten Wissenschaftler kniffen die Augen zusammen, bis die Kugel hinter einem Berg verschwand, der daraufhin von einem hellen Schein umkränzt war…
Nach diesem Erlebnis erweiterte Marina Popowitsch ihre Spurensuche und machte sich zur Aufgabe, die Daten über derart unerklärliche Phänomene, die überall im Land verstreut waren, zusammentragen und auszuwerten.
Was Ufo-Beobachtungen anging, so erwiesen sich ihre ehemaligen Fliegerkameraden als ergiebiger Fundus: Es gab Berichte von fliegenden Waggons mit Bullaugen; von feurigen Kreiseln, die Flugzeuge begleiteten; von Objekten, die halfen, Unwetterfronten zu umfliegen; von großen, zylindrischen Mutterschiffen, aus denen mehrere kleine hervortraten; von grünen und gelben Wolken mit Scheinwerfern; von einer schwebenden Riesen-Meduse; von einer fliegenden Untertasse, die eine Stunde lang einen Güterzug zog; von einem Raumschiff, das einen Motorradfahrer mit einem Traktorstrahl 15 km weit transportierte…
Auch was Ufo-Kontakte betraf, gingen zahlreiche Schilderungen bei ihr ein: Da gab es Berichte von ferngelenkten Raumschiffen, die zum Betreten einluden; von schwebenden „Menschlein“, die neugierig herankamen und Luftsprünge vollführten; von großen roboterartigen Wesen, die Erdproben nahmen; von vogelköpfigen Lichtwesen; von Fremden, die Menschen aufforderten, in ihre weiße Kuppel zu steigen, und mit ihnen Ausflüge zu fremden Himmelskörpern unternahmen; von Reisen, die subjektiv Stunden, aber tatsächlich Tage dauerten, zu glitzernden Städten auf Lichtjahre entfernten Planeten; von gemeinsamen Mahlzeiten, körperlichen Untersuchungen und Operationen an Bord von Raumschiffen; von Entführungen und Heilungen; von defekten Geräten und übersinnlichen Fähigkeiten als Folge von solchen Kontakten…
„Mittlerweile sind die vorhandenen Informationen so umfangreich, dass es zu jeder neuen Mitteilung in der Datensammlung schon ein Pendant gibt. Die Formen von Ufos, die Varianten ihres Verhaltens, das Aussehen ihrer Piloten – all das wurde klassifiziert, und in den letzten Jahren ist nichts prinzipiell Neues hinzugekommen.“ fasste die erfahrene Fliegerin ihre Ausführungen zusammen und erweckte das Gefühl, als stünde einem offenen Kontakt der Erdbewohner mit außerirdischen Zivilisationen kaum noch etwas im Weg.
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„Meine Verwandten!“ begrüßte Dr. Allen Chuck Ross das Publikum und ließ in seiner Ansprache geradewegs die Philosophie der amerikanischen Ureinwohner erkennen: Im Herzen sind alle Menschen eins. Seine Zugehörigkeit zu einem Stamm der Dakota (Sioux) erlaubte vermutlich auch keine authentischere Anrede – denn ‚Dakota’ bedeutet ‚verwandte Leute’.
„Viele Legenden berichten, dass die Menschen von den Sternen kommen.“ verkündete der Zöpfe tragende Pädagoge aus Minnesota, der quasi die ethnologische Seite der Wissenschaft zur Konferenzthematik verkörperte.
„Die Dakota waren zu Beginn sieben Stämme. Nach unserer Überlieferung kamen wir von den Sieben Sternen und sind im Gebirge der Black Hills abgesetzt worden. – Aber nicht nur die Dakota, sondern beispielsweise auch die Navajos, Hopis, Creek, Ojibwa, Inka und Azteken sehen sich als Volk vom Siebengestirn, den Plejaden.“
Aus der Beobachtung heraus, dass die Plejaden nur eine kleine Gruppe schwach leuchtender Sterne darstellen, ist es sonderbar, dass ihnen von vielen Völkern rund um den Erdball eine so große Bedeutung beigemessen wurde. Sie tauchen in den Mythen Babylons, Ägyptens, Indiens und Griechenlands auf, in denen heilige Zeremonien ihren Auf- (im Oktober) und Untergang (im Mai) am Himmel begleiteten.
Die Ureinwohner Mexikos glaubten, ohne die Gunst des Siebengestirns bräche das Universum in Stücke. Auf der anderen Seite des Globus wurden die Sieben Schwestern als die ‚Sieben Säulen der Weisheit’ angesehen und galten nach griechischer Mythologie als die Töchter des Atlas, jenes Riesen, der einer Säule gleich das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern trägt. Ihre Mutter Pleione, Königin des Meeres, ist eine andere Gestalt der dem Meeresschaum entstiegenen Aphrodite. Ihr Totemtier ist die Taube und noch heute Symbol für die Liebe und den Frieden, die Seele der Toten, die Weisheit und – assimiliert vom Christentum – den Heiligen Geist.
Die Plejaden (übersetzt ‚Taubenschar’) sind ein 376 Lichtjahre entfernter Sternhaufen im Sternbild Stier, und auch dem Stier wurde von vielen Völkern Verehrung zuteil: Sei es Apis, dem schwarzen Stier der Ägypter, Nandi, dem weißen Bullen der Hindus, oder dem weißen Büffel der Indianer.
„Ist alles miteinander verwoben? Hat die Menschheit von ihrem Ursprung her eine Verbindung zu den Plejaden?“ Ross überließ die Antwort seinen Zuhörern.
Er selbst war in einem streng christlichen Missionarshaus aufgewachsen und hatte erst mit 22 Jahren während seiner Militärzeit in Deutschland (beim Heeresfluggeschwader in Mainz) den entscheidenden Anstoß bekommen, sich intensiv mit seiner Stammesherkunft auseinanderzusetzen. Beispielweise war er dabei auf viele Parallelen in der indianischen Tradition zur Psychologie Jungs gestoßen. Damit hatte er letztendlich in seiner Person selbst vollzogen, was in einer Hopi-Prophezeiung erzählt wird:
„Der weiße Bruder ist auf die andere Seite des Planeten gegangen und wird eines Tages zurückkehren. Dann werden sich der rote und weiße Bruder zusammensetzen und die Sprache des anderen lernen. Schließlich werden ihre beiden Lebensweisen miteinander verflochten und eins werden.“
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„Sagt mal, ich sehe euch hier bei jedem Vortrag sitzen, wird euch das nicht zu viel?“ wandte sich eines Morgens jemand an uns, der Patrick und mich in den vergangenen Kongresstagen wohl schon des öfteren beim eifrigen Mitschreiben beobachtet hatte. – Nein, irgendwie machte mir das nichts aus. Ich war zu einem Datenschwamm geworden, der einfach da saß, um alle Informationsteilchen, die durch den Raum schwirrten, ungefiltert in sich aufzusaugen. Erst später unterzog ich die Darbietungen einer kritischeren Prüfung und sortierte die Beiträge aus, die in meinem Empfinden von Wahrheit keinen Nachhall finden konnten, fraglich blieben oder den Eindruck von ‚Irrglaube – sentimentale Selbsttäu-schung’ oder ‚Hochstapelei – übersteigerte Selbstdarstellung’ hinterließen. Diese sollen hier unerwähnt bleiben.
Damals hingegen war ich erfüllt von jenen weltenumspannenden Gedanken, die eine verborgene Wahrheit in meinem Inneren ansprachen und mir das Gefühl gaben, eingesponnen zu sein in ein überwältigend großes Netzwerk zusammenwirkender Zivilisationen, das die gewohnten Grenzen meines derzeitigen Heimatplaneten spielend überwand.